Ein Möbel entsteht

Bevor Sie Ihr neues Möbel zuhause genießen können legt es einen langen Weg zurück. Und das nicht erst während der Lieferung, sondern bereits bei der Planung und Produktion.

Vom ersten Entwurf…

…bis zur Endversion vergehen Stunden, wenn nicht Tage.

 

Oft ist es erst der dritte oder vierte Entwurf, der reif zur Ausarbeitung ist.

Der Werkstoff Holz ist schön und natürlich.
Stellt allerdings ein ausgefallenes Design gewisse Ansprüche, oder werden bestimmte Beschläge, gar außergewöhnliche Materialien verlangt, so fordert die Kombination mit Holz vor allem eins – eine gute Planung.

 

Für die Fertigung werden genormte Zeichnungen erstellt.

 

Auch in diesem späten Stadium der Planung können
kleinere Änderungungen nötig sein.

Neben normalen Ansichten werden auch Schnitte vom Möbel angelegt.
Die Art und Weise wird dabei von der DIN 919 vorgegeben. Dadurch lässt
sich die Zeichnung von jedem ausgebildeten Tischler lesen.

Zusätzlich werden Materiallisten geschrieben und
die Endkalkulation kann beginnen.

 

Bevor der Bau losgehen kann muss noch Material beschafft werden.

 

Bei besonderer Exklusivität lässt es sich der Tischler nicht nehmen das Material selbst auszusuchen, denn gekauft wird wie gesehen – auch mit etwaigen Holzfehlern.

Neben der richtigen Trockung des Holzes, welche unter Umständen Jahre dauern kann, kommt es auch auf die entsprechende Lagerung an.

Vor dem Verarbeiten wird es erst kurze Zeit aklimatisiert.

Es geht endlich los!

 

Plattenmaterialien sowie Massivholz werden grob zugeschnitten.

Die äußeren Teile sowie die Enden sind nicht verwendbar.

Beim Auftrennen, besonders beim Massivholz, ist Vorsicht geboten.
Spannungen im Material machen sich während des Schneidens bemerkbar und können das Sägeblatt verklemmen.

Abrichten des Holzes.

 

Nun werden jeweils zwei Kanten von jedem Stück so lange abgehobelt, bis sie im rechten Winkel zueinander stehen.

Nur so kann das spätere Möbel maßhaltig und gerade werden.

Aushobeln auf Dicke.

 

Die einzelnen Stücke werden nun gleichmäßig auf die fertige Materialstärke gebracht.

Die raue Oberfläche aus dem Sägewerk verschwindet dabei.

Anleimer und Formatieren.

 

Aus Teilen des Massivholzes werden Anleimer geschnitten.
Gerade bei hochwertig furnierten Arbeiten sollten die Kanten vor dem Furnier auf die Trägerplatten (Anleimer). Dadurch entsteht der Eindruck eines massiven Holzstückes.

Bei fertig beschichteten Platten werden die Kanten beispielsweise nachträglich aufgeleimt (Umleimer).

Dafür müssen die zu furnierenden Platten auf ihr fertiges Maß zugeschnitten, und eventuelle Ausschnitte bereits gefräßt werden (Formatieren).

Anleimen und Beimachen.

 

Die Anleimer sollten am fertigen Möbel maximal 5mm dick sein. An sichtbaren Ecken müssen sie auf Gehrung gearbeitet sein,
das bedeutet jeweils mit einer den Winkel halbierenden Spitze.

Anschließend werden sie flächenbündig beigefräst.

Furnier herrichten und Aufleimen.

 

Nachdem das Furnier auf die gewünschte Breite geschnitten ist, kann es zusammengefügt werden. In diesem Fall „gestürzt“.

Bei der Leimangabe ist die richtige Dosierung entscheidend.

Ist zu wenig Leim zwischen Trägerplatte und Furnier, hält beides nicht zusammen.
Ist zu viel Leim zwischen beidem, drückt er sich beim verpressen mit hohem Druck durch das Furnier.
Je nach Leimart hilft dann nur noch neu machen.

Furnier beimachen.

 

Nach dem Furnieren bleibt noch das Beimachen.
Überstände werden abgeschnitten,
Kanten und Ecken mit dem Schleifpapier leicht gebrochen

Bei den fertigen Platten fehlt zwar das Kopfholz, die Mühe mit den Anleimern hat sich aber gelohnt – die Platten sehen wie aus einem Stück Holz aus.

Gehrungen und Beischneiden.

 

Optisch ansprechend sind Verbindungen auf Gehrung.
Auf Kreissägen lassen sich problemlos Gehrungen für 90 Grad Verbindungen oder weniger schneiden.

Doch auch wenn, wie bei diesem Möbel, die Gehrung eine höhere Gradzahl aufweist und kein rechnergestütztes Bearbeitungszentrum (CNC) zur Verfügung steht, kann man sich mit einer Schablone behelfen.

Anschließend werden die grade Kanten noch beigeschnitten. Die Plattenmaße entsprechen nun denen des fertigen Möbels.

Beschläge und Verbindungsmittel.

 

Einmal mit Klebeband zusammengefügt, lassen sich die Positionen von Beschlägen und Verbindungsmittel optimal anzeichnen.

Zusammenfügen.

 

Je nach Anforderungen gibt es das optimale Verbindungsmittel. Hier werden aufgrund der hohen statischen Belastung des Korpusses spezielle Dübel verwendet.

Präzise fügen sich die einzelnen Teile zu einem Gesamtbild zusammen.

Gestell und Aufsatz.

 

Sobald der Hauptkorpus zusammengebaut ist, können das Untergestell und der Vitrinenaufsatz in Angriff genommen werden.

Glasfalz und Verbindungen.

 

Für den Vitrinenaufsatz müssen so genannte Fälze in die Leisten gefräst werden.
Anschließend werden auch hier die Verbindungen präzise gesetzt.

Stabilität und Präzision.

 

Damit der Aufsatz später die mehrere Kilogramm schwere Verglasung aufnehmen kann und dennoch zuverlässig verschiebbar ist, muss die Konstruktion sowohl stabil als auch absolut präzise gefertigt sein.

Verleimung.

 

Während das Untergestellt langsam Form annimmt trocknen bereits die ersten verleimten Teile.

Schubkasten, schräg².

 

Natürlich ist bei einem schrägen Korpus auch der Schubkasten entsprechend. Da ist lieber einmal zu viel nachgedacht, als einmal zu wenig.

Anschließend kann die Nut für den Schubkastenboden gefräst werden.

Verleimung die 2. und Falsche Federn.

 

Auch beim Verleimen des Schubkastens wird es außergewöhnlich.

Anschließend können so genannte Falsche Federn als zusätzliche Verbindung in die Ecken eingearbeitet werden. Sie sorgen für die nötige Belastbarkeit der Ecken.

Beimachen und lösbare Verbindung.

 

Durch die Wahl einer anderen Holzart lassen sie sich zusätzlich
als Stilmittel einsetzen.

Um den Vitrinenaufsatz später bei Bedarf ganz abnehmen zu können, wird die Verbindung reversibel gestaltet.

Dreiteilige Fronten.

 

Die Fronten werden anthrazit hochglanz. Der Griff aus Nussbaum sitzt dazwischen.

Für das spätere Lackieren müssen die Stellen, über die später verleimt wird, gut abgeklebt sein.

Ausbessern und Schleifen.

 

Auch kleinste Astlöcher werden mit speziellem Hartwachs so ausgebessert, dass eine plane Oberfläche entsteht.

Anschließend geht es ans Schleifen. Durch immer feineres Schleifpapier werden die Holzfasern gebrochen. Die Oberfläche fühlt sich immer weicher, glatter an.

Gerade bei furnierten Platten ist es wichtig diese Fasern zwischendurch zu befeuchten. Dadurch stellen sie sich auf und lassen sich besser bearbeiten.

Brechen und Vorbereiten.

 

Sämtliche Kanten werden nun gleichermaßen gebrochen. Nur so hält der Lack auf den Kanten. Zudem erhöht sich der Komfort beim Anfassen.

Bevor es ans Lackieren geht müssen noch Vorbereitungen getroffen werden. Abkleben verhindert, dass Lack an Stellen gelangt, an die er nicht kommen soll. Bei kleinen Teilen wird das Auflegen auf Böcken schwierig – gut wer sich zu helfen weiß.

Grundieren.

 

Sofort beim Lackauftrag wird das Holz angefeuert.
Farbe und Maserung kommen viel besser zur Geltung.

Zwischenschliff und Endlack.

 

Bei einem so genannten Zwischenschliff, also zwischen Grundierung und Decklack, werden letzte Unebenheiten abgeschliffen.

Nach dem Auftrag des Endlacks ist eine glatte und geschützte Oberfläche entstanden.

Farblack und Hochglanz.

 

Für den Farblack wird eine farblich entsprechende Grundierung gewählt. Nach dem Zwischenschliff muss die Oberfläche perfekt glatt sein.

Anschließend kann auch hier der Endlack aufgetragen werden.

Aufpolieren.

 

Selbst winzigste Partikel die sich beim Lackieren in die Lackschicht gesetzt haben stören die Optik. Sie werden vorsichtig abgeschliffen.

Anschließend wird die Oberfläche glänzend poliert.

Endmontage.

 

Bei der Endmontage ist höchste Vorsicht geboten. Gerade beim Verleimen mit Zwingen wirken große Kräfte auf das Material. Schnell entstehen Druckstellen oder andere Beschädigungen.

Da der Leim nicht wartet bis er trocken ist, und viele Dinge gleichzeitig zu beachten sind, macht es Sinn diesen Vorgang mindestens zu zweit zu erledigen.

Verglasung und Vereinigung.

 

Ganz zum Schluss folgt die Verglasung des Aufsatzes. Da er rundum verglast wird, gar keine leichte Aufgabe.

Nun ist es soweit! Der Vitrinenaufsatz kann aufgesetzt und angeschlossen und das gesamte Möbel aufgehangen werden.
Putzen nicht vergessen.

 

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